Herbsttagung 2016: Weiterbildung 50plus

Wie müssen Weiterbildungen für gut qualifizierte, bildungsinteressierte Personen über 50 Jahre aussehen? Und entsprechen die Angebote der Hochschulen den Bedürfnissen der Generation 50plus? Dieses Thema untersuchte das Zentrum für universitäre Weiterbildung ZUW an seiner Herbsttagung «Weiterbildung 50plus. Ein schlummerndes Potenzial für die Hochschulen?» im November 2016. Sie können hier einige Zusammenfassungen der vorgestellten Beispiele und die Videos der Tagung herunterladen. Ein ausführlicher Rückblick wird in der Tagungspublikation «zoom» im 2017 veröffentlicht.

ZUW-Herbsttagung 2016

Weiterbildung 50plus. Ein schlummerndes Potenzial für die Hochschulen?

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und im Rahmen des «lebenslangen Lernens» wird von den Hochschulen zu Recht erwartet, dass sie sich auch an ältere Bildungsinteressierte richten. Grundsätzlich stehen diesen die regulären Aus- und Weiterbildungen der Hochschulen zwar offen – aber entsprechen diese Angebote auch ihren Bedürfnissen? Wie müssen Weiterbildungen für gut qualifizierte, bildungsinteressierte Personen über 50 Jahre aussehen? Dieser Frage ging das Zentrum für universitäre Weiterbildung an seiner Herbsttagung 2016 nach. Die Studie wie auch die Ergebnisse der Tagung werden im 2017 in der Publikation «zoom» veröffentlicht.

Flyer ZUW-Herbsttagung 2016 (PDF, 1.6 MB) «Damit die Babyboomer nicht an der Pensionsmauer zerschellen», Bericht im Uniaktuell (PDF, 627KB) Artikel «Nach 50 Jahren wieder an die Universität» in der Bildungsbeilage der Espace Media vom 1. November 2016 (PDF, 174KB) Artikel «Die flexiblen Beiboote des lebenslangen Lernens», uniaktuell, 9. November 2015 (PDF, 1.5 MB)

Konzepte für alternde Belegschaften

Dabei handelt es sich erstens um jene Berufstätigen, die in ihrer Karriere an einem Punkt angelangt sind, an dem sie über die Gestaltung der späten Phase ihrer beruflichen Tätigkeit nachdenken. Dies ist häufig um das 50. Lebensjahr der Fall. Die demografische Entwicklung fordert von den Arbeitgebern, Konzepte für ihre alternden Belegschaften zu entwickeln. Im Sinne einer «Weiterbildung 50plus» liegt hier ein Potenzial für Angebote der Hochschulen brach, welche den Wunsch nach Neuorientierung, Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und Freude an der Arbeit oder – insbesondere bei Frauen – nach einem Wiedereinstieg ins Berufsleben bedienen.

Angebote nach der Pensionierung

Die zweite Zielgruppe ist nicht mehr erwerbstätig. Es ist absehbar, dass mit der gut ausgebildeten «Babyboomer-Generation» in den nächsten Jahren zunehmend mehr Personen in eine Lebensphase mit frei verfügbarer Zeit übertreten. Diese werden für Hochschulen interessante Bildungsbedürfnisse artikulieren. Dazu gehören etwa aufgeschobene Bildungswünsche für persönliche Zwecke wie Angebote in den Bereichen Geschichte, Literatur, Kunst, Gestaltung und Musik oder Weiterbildungen für ehrenamtliche Tätigkeiten (Care-Themen, Flüchtlinge, Vereinsvorstand, Citizen Science).

Ein Beispiel dafür ist Bernhard Lauterburg, der älteste Student der Universität Bern (Artikel im Online-Portal Watson vom 14. Juni 2016)

Brachliegendes Potenzial in der Schweiz

Das Zentrum für universitäre Weiterbildung ZUW hat in der Deutschschweiz eine erste Übersicht über die hochschulischen Angebote für diese beiden Zielgruppen erstellt. Dabei fanden sich neben den Programmen der Seniorenuniversitäten nur ganz vereinzelt spezifische Angebote. Im benachbarten Ausland stösst man demgegenüber auf eine reichhaltige Palette an Weiterbildungen für die Generation 50plus. Man kann deshalb von einem brachliegenden Potenzial bei uns sprechen. Die Herbsttagung 2016 soll als Anregung dienen, das Angebot für diese Zielgruppen auch in der Schweiz auszubauen.

Interview mit Dr. Andreas Fischer zum Thema «Weiterbildung 50plus»

Warum sollen sich die Schweizer Universitäten und Fachhochschulen vermehrt in der Weiterbildung von älteren Berufstätigen und Pensionierten engagieren? Und welche guten Beispiele aus dem Ausland gibt es im Bereich des Lebenslangen Lernens?