16. Schweizerische Migrationsrechtstage: 26. und 27. August 2021

Eine Veranstaltung der Universität Bern und des Zentrums für Migrationsrecht, in Zusammenarbeit mit den Universitäten Freiburg, Neuenburg, Lausanne, Luzern und Basel und dem Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte.

Die sechzehnten Schweizerischen Migrationsrechtstage widmeten sich unter dem Titel «Migration und Armut» den Folgen von Armut für die davon Betroffenen im Migrationsrecht. Das Thema ist auch vor dem Hintergrund der pandemiebedingten sozialpolitischen Verwerfungen von grosser Aktualität. Nicht nur haben die Folgen der Pandemie das Potential, mehr Menschen in Bewegung zu setzen, um der Armut zu entgehen. In Verbindung mit Rechtsänderungen durch das AIG und verschiedenen Verschärfungen (namentlich auf kantonaler Ebene) im Bereich des Bürgerrechts stellen sich vielfältige Fragen der Auswirkungen von Sozialhilfeabhängigkeit auf das Aufenthaltsrecht und den Status neu. Diese wurden durch Referate aus der Sicht eines kantonalen Sozialamtes (Rudolf Illes) und der SKOS (Alexander Suter) beleuchtet. Die Tagung ging aber auch aktuellen Fragen nach, die der Corona-Situation geschuldet sind. Und schliesslich blickte Staatssekretär Gattiker aus Anlass seines Ausscheidens aus dem Amt Ende 2021 auf seine Tätigkeit zurück und ging auf aktuelle Brennpunkte ein.

Drei parallele Workshop-Runden mit je fünf bis sechs Workshops vertieften den Schwerpunkt «Migration und Armut» oder befassten sich mit weiteren aktuellen Fragen des nationalen, europäischen und internationalen Ausländer-, Asyl- und Bürgerrechts und mit den Entwicklungen in der Rechtsprechung. Sie boten Gelegenheit, sich im Gespräch mit PraktikerInnen des Migrationsrechts vertieft mit zentralen Themen zu befassen. 

Als Lehrpersonen wirkten Dozierende schweizerischer Universitäten, Mitarbeitende aus dem SEM und weiteren (kantonalen) Verwaltungsstellen, Richter und Richterinnen, AnwältInnen und weitere ExpertInnen.

Die Tagung richtete sich an Rechtsanwender- und PraktikerInnen (kantonale und eidgenössische Verwaltung, Gerichte, Anwaltschaft, Beratungsstellen usw.) und bot eine hervorragende Möglichkeit für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis und über Kantonsgrenzen und Fachbereiche hinweg.

Die Referate wurden teils in Deutsch, teils in Französisch gehalten, wobei eine Simultanübersetzung zur Verfügung stand. Die Workshops wurden zweisprachig durchgeführt, d.h. die Workshopleitenden und Teilnehmenden drückten sich in ihrer Sprache (Deutsch oder Französisch) aus. Die Sprache des Titels entspricht der von dem/der jeweiligen Workshop-Leitenden gesprochenen Sprache. Der Workshop zur bundesgerichtlichen Rechtsprechung wurde mit Simultanübersetzung durchgeführt.

 

Eröffnungsveranstaltung mit Frau Bundesrätin Karin Keller-Sutter

Die Migrationsrechtstage 2021 wurden am Abend des 26. August mit einem Vortrag von Frau Bundesrätin Karin Keller-Sutter eröffnet, die sich aktuellen Fragen der schweizerischen und europäischen Migrationspolitik widmete.